Am 1. Juli 2025 identifizierten Astronomen des Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) einen mysteriösen Besucher in unserem Sonnensystem: 3I/ATLAS, einen interstellaren Kometen auf einer Fluchtbahn. Die Faszination verwandelte sich schnell in Verblüffung, als weltweit teleskopische Augen dieses kosmische Schauspiel inspizierten. Was 3I/ATLAS herausstechen lässt, ist nicht nur sein Status als drittes interstellares Objekt, das wir beobachtet haben, sondern auch seine seltsame chemische Zusammensetzung, die potenziell Hinweise auf seine Reise durch die Galaxie enthält.
Das Rätsel der galaktischen kosmischen Strahlung
Die Spektrumanalyse von 3I/ATLAS hat Wissenschaftler verblüfft. Eine Studie, die in einem noch nicht von Experten begutachteten Papier ausführlich beschrieben wird, deutet darauf hin, dass kosmische Strahlen möglicherweise das Drehbuch des Kometen umschreiben. „Das Verhältnis der Menge an CO₂-Gas im Vergleich zu H₂O ist eines der höchsten, das je bei einem Kometen in unserem Sonnensystem beobachtet wurde“, so die NASA. Diese Besonderheit könnte darauf hinweisen, dass 3I/ATLAS galaktischen kosmischen Strahlen ausgesetzt war – Strömen hochenergetischer Strahlung, die von jenseits unseres Sonnensystems stammen – was zu seiner ungewöhnlichen Zusammensetzung führte.
Eine interstellare Zeitkapsel?
Ursprünglich herrschte die Hoffnung, dass 3I/ATLAS eine Zeitkapsel aus einem fernen Sternensystem sein könnte, die Einblicke in Umgebungen bietet, die Lichtjahre entfernt sind. Wie Tom Statler, leitender Wissenschaftler der NASA für kleine Körper im Sonnensystem, treffend sagte: „Es ist ein Komet.“ Selbst wenn er einige merkwürdige Eigenschaften besitzt, ist er weit davon entfernt, ein außerirdisches Artefakt zu sein.
Doch der Glaube, dass dieser Komet originales Material aus einer anderen Welt tragen könnte, wurde von Beweisen überschattet, die darauf hindeuten, dass galaktische kosmische Strahlen seine Oberfläche verändert haben. Diese Offenbarung stellt eine bittersüße Realität dar: Während wir möglicherweise auf unberührtes interstellares Material verzichten müssen, birgt die Reise selbst wissenschaftliche Faszination.
Kosmische Strahlen: Die Gestaltung der Reise
Die Forscher deuten an, dass galaktische kosmische Strahlen möglicherweise über Milliarden von Jahren Kohlenmonoxid in Kohlendioxid umwandeln könnten. Dieser Prozess könnte eine bestrahlte Kruste schaffen, die für die hohen CO₂-Werte verantwortlich ist. Wenn dies zutrifft, bedeutet es, dass 3I/ATLAS weniger ein unberührter Bote aus einer fremden Welt und mehr ein Laborbeispiel für die Verarbeitung durch kosmische Strahlen ist.
„Die aktuelle Ausgasung beprobt die durch GCR-prozessierte Zone“, erklärt die Studie und fügt unserem Verständnis kosmischer Reisen neue Ebenen hinzu, wobei jegliche Illusion einer vereinfachten Erzählung über interstellare Kometen erodiert wird.
Der Weg nach vorne: Perihel und darüber hinaus
Die Hoffnung bleibt auf bevorstehende Beobachtungen gerichtet, da sich 3I/ATLAS dem Perihel nähert, dem nächsten Punkt zur Sonne. Es besteht die Erwartung, dass unberührtes Material auftauchen könnte, auch wenn dies nach aktuellen Schätzungen als unwahrscheinlich gilt.
Während Teleskope weltweit weiterhin wachsam sind, markiert die Studie, die auf dem Vorabdruckserver arXiv veröffentlicht wurde, einen Fortschritt, lässt aber viele Fragen offen. Mit mehr Augen, die auf diesen kosmischen Wanderer gerichtet sind, bleiben Astronomen gespannt, aber vorsichtig im Hinblick auf die Offenbarungen, die er über unsere fernen kosmischen Nachbarn noch preisgeben könnte.
Laut IFLScience werden diese Entdeckungen unsere Art, interstellare Besucher und ihre bewegten Pfade zu interpretieren, neu definieren.